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Der Sozialhilfeverband Freistadt (SHV) startet eine innovative Ausbildungsoffensive, um den steigenden Pflegebedarf im Bezirk Freistadt zu decken. Der SHV Freistadt betreibt vier verbandseigene Alten- und Pflegeheime und zählt mit rund 370 Mitarbeiter*innen zu einem der größten Arbeitgeber im Bezirk. Im Jahr 2020 wurden im Bezirk Freistadt etwa 3.400 pflegebedürftige Personen verzeichnet, und bis 2040 wird mit einem Anstieg um 62 % auf insgesamt 5.500 Menschen mit Pflegebedarf gerechnet.

Der steigende Pflegebedarf macht zusätzliche Personalmaßnahmen notwendig. Um dieser Herausforderung zu begegnen, werden ab dem Lehrjahr 2024/25 erstmals die Lehrausbildungen „Pflegeassistenz“ und „Pflegefachassistenz“ im SHV Freistadt angeboten. Zugangsvoraussetzungen für eine Pflegelehre sind die Vollendung des 15. Lebensjahres und der positive Abschluss der 9. Schulstufe. Ein wesentlicher Aspekt der neuen Ausbildung ist die Reduzierung der Übergangszeit zwischen Schule und Pflegeausbildung. In der Vergangenheit haben viele junge Menschen aufgrund der langen Übergangszeit eine Karriere in der Pflege aufgegeben und sich anderen Berufsfeldern zugewandt. Der SHV Freistadt hofft, durch die Einführung der Lehrberufe, junge Menschen frühzeitig für den Pflegeberuf zu begeistern.

Die Lehrausbildung startet im September 2024 im Bezirksseniorenheim Pregarten, wo die innovative Pflegedienstleiterin DGKP Gisela Derntl und ihre Wohnbereichsleiterin DGKP Ramona Sponseiler die Ausbildungsleitung übernehmen. Beide haben die Zusatzqualifikation „Praxisanleitung“ erworben, Konzepte erarbeitet und gemeinsam mit dem Heimleiter Michael Prieler sorgen sie dafür, dass die Pflegelehrlinge optimale Ausbildungsbedingungen vorfinden.

„Wir zählen bei dieser Ausbildungsform zu den Vorreitern und ich bin besonders stolz, dass die Führung im Seniorenheim bereits zwei Lehrlinge für den neuen Lehrberuf gewinnen konnten. Ein aktiv gelebtes Miteinander schafft diese Vertrauensbasis. Beide Lehrlinge werden im September ihre Ausbildung im Bezirksseniorenheim Pregarten beginnen“, erklärt Frau Mag. Dr. Andrea Wildberger, MA, Obfrau des Sozialhilfeverbands. „Wenn sich das Pilotprojekt in Pregarten als erfolgreich erweist, planen wir, das Programm auch auf die Bezirksseniorenheime in Freistadt, Lasberg und Unterweißenbach auszuweiten. Damit schaffen wir wertvolle dezentrale Ausbildungsplätze und ermöglichen jungen Menschen eine regionale Lehre.“

Zusätzlich zur Pflegelehre wird ab 2025 im Bezirksseniorenheim Freistadt in Zusammenarbeit mit der Altenbetreuungsschule des Landes Oberösterreich eine Ausbildung für Heimhilfen angeboten. Weitere Informationen können auf der Homepage der Altenbetreuungsschule eingesehen werden. In enger Abstimmung mit dem Regionalen Kompetenzzentrum für Integration und Diversität (ReKI Freistadt) werden auch bewusst Frauen und Männer mit nicht-deutscher Muttersprache angesprochen, um sie auf diese Ausbildungsmöglichkeit vorzubereiten.

Wildberger betont die Bedeutung aller Pflegeprofessionen: „Mit dem Angebot der Heimhilfe-Ausbildung zeigen wir, wie wichtig und wertvoll alle Pflegeberufe für uns sind. Wir bleiben weiterhin bemüht, mehr Ausbildungsmöglichkeiten in unserem Bezirk zu schaffen.“

Jugendliche, welche die neunte Schulstufe abgeschlossen haben, können sich jederzeit über die Homepage des Sozialhilfeverbands für die Ausbildung anmelden. Pflegeinteressierte haben zudem die Möglichkeit, sich beim SHV Freistadt oder einem der Bezirksseniorenhäuser zu einem unverbindlichen „Schnuppern“ anzumelden, um einen ersten Eindruck von der wertvollen Arbeit in der Pflege zu gewinnen.